Zwei neue Ständige Diakone

Dank für Berufungen

REGENSBURG (pdr/sm) – „Ich danke Gott, dass er Sie berufen hat und Sie seinem Ruf gefolgt sind“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstagvormittag die beiden Weihekandidaten zum Ständigen Diakonat im Regensburger Dom.

„Ich grüße auch ganz herzlich Ihre Ehefrauen und Familien, die das Jawort der Ehemänner und Väter mittragen“, so der Bischof weiter. Als großes Zeichen der Verbundenheit wertschätzte er auch die zahlreich erschienenen Pfarrangehörigen, die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Fahnen- und Bannerabordnungen der Vereine und Verbände. Von den rund 110 Ständigen Diakonen im Bistum Regensburg waren an diesem Samstag 70 in den Dom zur Weihe ihrer neuen Mitbrüder gekommen. Die Weiheliturgie wurde auch live bei Radio Horeb übertragen.

Nach der Begrüßung durch den Bischof stellte Dompropst Prälat Franz Frühmorgen die beiden Weihekandidaten vor: Stefan Schmid (Jahrgang 1970) aus der Pfarrei Veitsbuch-St. Vitus und Martin Sedlmeier (Jahrgang 1968) aus der Pfarrei Sollern-Unsere Liebe Frau, Benefizium Mendorf-St. Leodegar. Die Kandidaten traten vor den Bischof und sagten: „Hier bin ich!“ Damit brachten sie ihre Bereitschaft zum Ausdruck, dem Ruf Gottes zu folgen. Daraufhin erbat der Dompropst vom Bischof, die Kandidaten zu Diakonen zu weihen. „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir diese unsere Mitbrüder zu Diakonen“, erwiderte dann Bischof Rudolf.

Die Namenspatrone der beiden Weihekandidaten, so stieg der Bischof in seine Predigt ein, lieferten die beste Predigt zur Diakonenweihe. Der Erz-Diakon und Märtyrer Stephanus und der Bekenner-Bischof Martin von Tours seien mit ihrer Lebensgeschichte und ihrem Glaubenszeugnis ideale Vorbilder für die beiden Kandidaten. Martinus, der große Missionar Galliens, habe als Taufbewerber den Mantel geteilt und damit deutlich gemacht, dass auch ein Bischof immer Dienender, also Diakon, bleibe. Stephanus, den die Kirche als einen der ersten sieben Diakone verehrt, sei in seinem Martyrium dem Kreuzestod Jesu ähnlich geworden, durch die Anrufung Gottes beziehungsweise Jesu: „Nimm meinen Geist auf!“, sowie das Gebet für seine Peiniger.

Die Worte des Stephanus, die sich Diakon Stefan Schmid als Weihespruch erwählt habe: „Siehe, ich sehe den Himmel offen“ (Apg 7,56a), bezeichnete Bischof Rudolf als „die zentrale Aufgabe der Kirche zu allen Zeiten“. Besonders in gegenwärtiger Zeit sei es heilsnotwendig, den Menschen den Himmel offen zu halten, Himmel verstanden als Nähe und Wirklichkeit Gottes. In ihren vielfältigen Diensten in der Seelsorge, besonders in der Sorge um die Kranken und Alten, sei dies alltäglich die große Aufgabe. Das Wort des Propheten Jesaja: „Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke“ (Jes 40,29), hatte sich Diakon Martin Sedlmeier ausgesucht. Bischof Rudolf machte darauf aufmerksam, dass der Dienst  der neuen Ständigen Diakone nicht nur den Menschen guttue, sondern auch ihnen selbst Kraft geben werde, besonders im Blick auf all die Herausforderungen, die die Seelsorge in Zukunft mit sich bringe.

Nach dem Lied „Komm, Heiliger Geist!“ legten die beiden Kandidaten ihr Weiheversprechen ab, bei dem sie und ihre Ehefrauen vor dem Bischof standen. Auch die Ehefrauen wurden befragt, ob sie den Dienst ihrer Ehemänner mittragen würden. Es folgte die Allerheiligenlitanei, bei der die Kandidaten als Zeichen der Ganzhingabe ausgestreckt auf dem Boden lagen. Durch die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs wurde nun die Weihe gespendet. Nach dem Anlegen der Stola (über die linke Schulter getragen) und der Dalmatik (Übergewand des Diakons) überreichte der Bischof den neuen Diakonen das Evangeliar als Symbol ihres Verkündigungsdienstes.  

Die Gabenprozession gestalteten die Ehefrauen der neuen Diakone, zwei Ministranten und zwei Bewerber um das Ständige Diakonat. Mit der Weihe übernahmen die neuen Diakone in der Liturgie nun den Dienst am Altar.

Seit genau 50 Jahren gibt es im Bistum Regensburg Ständige Diakone. Dieses altkirchliche Amt war durch das Zweite Vatikanische Konzil (1963-1965) mit der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“ wiederbelebt worden. Das Mindestalter der Kandidaten beträgt 35 Jahre, sie können ihren Dienst haupt- oder nebenberuflich ausüben. Der Ständige Diakonat steht auch verheirateten Männern offen, eine Heirat nach der Weihe ist jedoch nicht möglich. Die beiden Hauptaufgaben der Ständigen Diakone sind die Caritas (Dienst am Nächsten) und die Liturgie. Sie assistieren dort dem Priester, verkündigen das Evangelium und können predigen. Außerdem dürfen sie das Sakrament der Taufe spenden und kirchlich trauen.

18.10.2023 - Bistum Regensburg